Sie überlegen, mit einem Freelancer zusammenzuarbeiten?

Sind sich in Ihrer Entscheidung aber noch nicht ganz sicher? Dann möchte ich Ihnen gerne ein paar Argumente für unsere Zusammenarbeit an die Hand geben.

Neuen Mitarbeiter fest anstellen oder Freelancer beauftragen?

Die meisten Menschen haben so viele Aufgaben auf dem Schreibtisch liegen, dass sie gar nicht wissen, wie sie diese in absehbarer Zeit abarbeiten sollen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich der Druck im Job, der ohnehin seit Jahren kontinuierlich steigt, durch die Coronakrise noch einmal erhöht hat. Wissenschaftler vermuten, dass die Belastungen während des Arbeitslebens und die Anzahl der Berufsjahre langfristig die Lebenserwartung beeinflussen könnten. Das bedeutet: Wer während seines Arbeitslebens höheren Belastungen ausgesetzt ist, könnte nach dem Eintritt ins Rentenalter eine geringere Lebenserwartung haben.

Aufträge ablehnen, und damit auf Geld verzichten, tut aber niemand gerne. Also müssen entweder (weiter) Überstunden geleistet werden – oder Unterstützung muss her. Entweder in Form eines festangestellten, unbefristeten Mitarbeitenden oder eines Freelancers. An dieser Stelle fangen die Überlegungen an, welche Variante attraktiver ist.

  1. Die Suche nach einer/einem neuen Festangestellten kann lange dauern. Durch den demografischen Wandel stehen dem Arbeitsmarkt ingesamt immer weniger qualifizierte Mitarbeitende zur Verfügung – und genau die sind eng umworben. Auch wenn ein Stuhl leer bleibt, entstehen Kosten. Unternehmen zahlen für Recruitingprozesse bis zu 5.000 Euro pro Position.
  2. Haben Unternehmen einen neuen Mitarbeitenden angestellt, entstehen laufende Kosten: Der Arbeitgeberanteil für gesetzliche Sozialabgaben beträgt mindestens 20 Prozent. Hinzu kommen zum Beispiel Ausgaben für Büroausstattung und Weiterbildungsmaßnahmen sowie für „Goodies“, um ihn möglichst lange ans Unternehmen zu binden.
  3. Diese Kosten entstehen mehrheitlich auch dann, wenn der Mitarbeitende krank oder im Urlaub ist.
  4. Erhebungen zufolge, beträgt die effektive Arbeitszeit pro Mitarbeiter/in und Tag lediglich drei Stunden – Unternehmen zahlen aber klassisch für acht Stunden.
  5. Verändert sich die Auftragslage kurzfristig, müssen Unternehmen ihre Mitarbeitenden trotzdem weiter zahlen – auch wenn diese nur „Däumchen drehen“. Natürlich können sie Festangestellte im Notfall kündigen (Achtung: Kündigungsschutz), doch sobald sich die Auftragslage wieder bessert, würde das teure Recruiting wieder von vorne losgehen.

Vorteile der Zusammenarbeit mit einem Freelancer

  • Das Recruiting von Freelancern erfolgt erfahrungsgemäß recht zügig. Damit stehen sie auch schneller für die Umsetzung von Projekten zur Verfügung. Das ist besonders von Vorteil, wenn es „brennt“.
  • Die Zusammenarbeit mit Freelancern ist flexibel, weil häufig projektbezogen, und kann genau auf den jeweiligen Bedarf abgestimmt werden.
  • Auftraggeber zahlen lediglich die effektive Arbeitszeit.
  • Freelancer sind es gewohnt, eigenständig zu arbeiten und zu entscheiden.
  • Durch verschiedene Auftraggeber bringen sie viel Erfahrung und eine breite Expertise mit – sowie den Blick über die Unternehmensgrenzen hinaus.
  • Freelancer benötigen keinen Arbeitsplatz oder Büromaterial, sie arbeiten meist remote.
  • Auftraggeber zahlen meist Nettopreise und behalten stets die volle Kostenkontrolle. Bestimmte Kosten fallen nicht auf Seiten des Auftraggebers, sondern des Freelancers an, zum Beispiel müssen diese
    • ihre Steuern selbst abführen,
    • für Sozialabgaben aufkommen,
    • eine private Altersvorsorge betreiben,
    • Rücklagen bilden – auch für den Fall, dass Aufträge kurzfristig wegfallen, sie erkranken oder gar arbeitsunfähig werden,
    • Weiterbildungen und sonstige Ausgaben für Büromaterial etc. aus eigener Tasche bezahlen…

Tagessätze von mehreren hundert Euro, das ist zu teuer – wirklich?

„Zu teuer“ ist eine weit verbreitete erste Reaktion auf Angebote von Freelancern. Doch das ist häufig zu kurz gedacht, denn zu bedenken ist: Von 365 Tagen im Jahr, stehen Freelancern realistisch gesehen lediglich 210 Arbeitstage zur Verfügung (abzüglich Wochenenden, Feiertagen, Urlaub, Krankheit, Fortbildung etc.) – das entspricht umgerechnet 35 Stunden pro Woche. Effektiv auf Kundenprojekten arbeiten können sie davon allerdings nur rund 20 Stunden pro Woche. In dieser Zeit muss das gesamte Einkommen generiert werden. All das führt dazu, dass Freelancer keine „Kampfpreise“ abgeben und selten über den Preis verhandeln können.

Wenn Sie also das Angebot eines Freelancers vorliegen haben und eine gute Entscheidung treffen möchten – ist es mir das wert oder nicht – lege ich Ihnen ans Herz, möglichst viele Punkte bei Ihren Überlegungen zu berücksichtigen. Wenn die Zusammenarbeit von Beginn an unter fairen Bedingungen für beide Seiten stattfindet, kann sie lange halten – über einzelne Projekte hinweg.